Autor: Thomas1032t
Redlin auf dem Kirchentag in Berlin
In den letzten drei Wochen wurden Massen von Flomen und Speck, Äpfeln und Zwiebeln nach Redlin geschafft. Die Herdplatten in den Küchen liefen heiß; manche improvisierten eine Sommerküche auf der Terrasse.
Das Dorf im Schmalzfieber. Alle möglichen Varianten kamen dabei heraus: weiß und braun, mediterran und vegan. Die Kreativität kannte keine Grenzen. Das zünftige Brot wurde aus Siggelkow bezogen. Zwar nicht mehr Redlin, aber immerhin beim Hausbäcker der Redliner. Auch der gewünschte Saft wurde „importiert“. Aus Groß Niendorf.
Regional. So etwas gilt viel in Berlin. Wo auch veganes Schmalz hoch im Kurs steht. Sehr hoch. So dass Engpässe entstanden.
Die spinnen, die Berliner.
Doch der Reihe nach. Am Morgen des 24.5. rollte ein Konvoi aus Redlin über die A24 und die Innenstadtstraßen direkt vor den Reichstag. Viel Platz. Eine perfekte Organisation. Nach und nach vergrößerte sich die Mitarbeiterzahl auf über zehn und es wurde fleißig vorbereitet: Schmalzstullenschmierstation, Verkauf Säfte, Verkauf Stullen, Diashow zu Redlin, Informationstische vor dem geräumigen Zelt der Kirchengemeinde.
Dekoration und Hingucker waren zwei blitzblanke, chromblitzende Bikes, die manchen Kirchentagsbesucher mehr anzogen als alles andere. Damit und mit unserem persönlichen Outfit wollten wir ausdrücken, dass Bikerclub, Feuerwehr und Förderverein an einem Strang ziehen, wenn es um die Renovierung und Erhaltung unserer Dorfkirche geht. Und so trugen wir den Kirchturm auf dem Bauch, das blaue Shirt der Feuerwehr und die lederne Bikerkluft. Je nachdem. Bunt, aber mit Engagement.
Beim Anbruch der Dunkelheit waren wir ausverkauft. Selbst die Brotanschnitte waren geschickt unter die Leute gebracht. Die Mitstreiter im Alter zwischen neun und siebzig ziemlich geschafft. Aber noch war Programm und dann Abmarsch der Besucher. Da hieß es sich in Geduld zu üben.
Das Abräumen ging schnell von der Hand. Schließlich war alles in den Fahrzeugen verstaut und der Konvoi verschwand wieder in der Nacht Richtung Heimat. Inzwischen war es Mitternacht. Wer wann ins Bett gekommen ist, kann der Chronist nur vermuten.
Ein großer Erfolg für so einen kleinen Ort. Initiiert und begleitet wurde das Projekt von Frau Kloss, die Bewohner hat Herr Widdecke in Schwung gebracht. So half am Ende rund die Hälfte der Bevölkerung in irgendeiner Form mit.
Rechnen Sie das mal auf Berlin um!!!
Es dankt allen Beteiligten und der Agrargenossenschaft:
Andreas Klumpp, für den Förderverein Kirche Redlin e. V.
Übrigens: Fast 500€ unterm Strich für die Dorfkirche Redlin!
Deutscher Evangelischer Kirchentag – Redlin am Abend der Begegnung am 24. Mai 2017 in Berlin mit dabei
Auf nach Berlin! Redlin on tour. Eine nicht gerade alte Kirche auf dem Land, darum zwei Dutzend Häuser, ein ziemlich leerer Friedhof. Nicht mehr Brandenburg, noch nicht so ganz Mecklenburg. Ländliche Tristesse? – Von wegen. Am Wochenende übt die Feuerwehr, schwere Bikes brausen durch den Parcours der Dorfstraße. Einmal drumrum.
Alte und Junge, inzwischen wieder ganz Junge, die mittlere Generation, alle Konfessionen, aber auch diejenigen, die nicht Mitglieder einer Glaubensgemeinschaft sind, haben einen geografischen und emotionalen Mittelpunkt: die Dorfkirche. Und die engagierte Pastorin öffnet sie für jede und jeden. Konsequent. Und das hat Folgen. Inzwischen fühlt sich die ganze kleine Menschengruppe wieder als Gemeinde. In all ihrer Vielfalt. Ohne religiöse Verpflichtung. Aber in der Pflicht, dieses Kirchlein dem Dorf zu erhalten. Und so arbeiten viele im Förderverein zusammen, die Biker lassen ihre Helme segnen und die Feuerwehr ist sowieso immer dabei. Und gefeiert wird drumherum. Ausgiebig und manchmal ziemlich wild. Das Ziel: Die Kirche bleibt im Dorf.
Und das muss die Welt erfahren. Die Siggelkower haben es vorgemacht und sitzen inzwischen in ihrem rundum erneuerten Gotteshaus. Das muss Redlin auch gelingen. Deshalb ein Stand auf dem Kirchentag in Berlin. Aufmerksamkeit erregen, Einheit in der Vielfalt demonstrieren und nicht zuletzt das Gemeinschaftsgefühl stärken. Darauf läuft es hinaus. Und die mit dem Geld, die Stiftungen und staatlichen wie kirchlichen Entscheider sollen erfahren, dass diese Kirche mehr ist für die Bewohner der paar Häuser am Rande als eine kunsthistorische Randerscheinung. Sie ist das Herz ihrer Gemeinschaft.
Die Bauarbeiten sind beendet!
Internetseite im neuen Design
Die Internetseite des Fördervereins erscheint in neuem Design.